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Was häufig zu einer Erwerbsminderungsrente führt

Wie eine aktuelle Statistik der Deutschen Rentenversicherung zeigt, haben sich die vier Leiden, die am häufigsten zu einem Anspruch auf eine gesetzliche Erwerbsminderungsrente geführt haben, in den letzten drei Jahren nicht geändert.                       

(verpd) Letztes Jahr erhielten über 164.000 Personen erstmalig eine gesetzliche Erwerbsminderungsrente, weil sie aus gesundheitlichen Gründen nicht oder nur noch eingeschränkt einer Erwerbstätigkeit nachgehen konnten und die sonstigen Kriterien erfüllten. Über drei Viertel aller Erwerbsminderungsfälle, die 2023 zu einem Rentenanspruch geführt haben, sind auf insgesamt nur vier Leiden zurückzuführen. Dabei sind psychische Erkrankungen mit Abstand die häufigste Ursache.

Jedes Jahr veröffentlicht die Deutschen Rentenversicherung (DRV) eine offizielle Statistik, die belegt, welche Leiden besonders häufig zum Anspruch auf eine gesetzliche Erwerbsminderungsrente geführt haben. Eine solche Rente erhält nur, wer die versicherungsrechtlichen Voraussetzungen erfüllt und aus physischen oder psychischen Gründen in nicht absehbarer Zeit außerstande ist, mindestens sechs Stunden am Tag irgendeiner Erwerbstätigkeit nachzugehen.

Details zu den Voraussetzungen für eine gesetzliche Erwerbsminderungsrente erklärt die kostenlos herunterladbare DRV-Broschüre „Erwerbsminderungsrente: Das Netz für alle Fälle“. In den letzten zehn Jahren erhielten nach DRV-Angaben jedes Jahr zwischen rund 161.500 und 175.800 Personen hierzulande erstmals eine solche Rente ausbezahlt. Letztes Jahr waren es fast 164.400 Personen und damit 0,3 Prozent mehr als im Vorjahr.

Die Ursachen, die zu einer Erwerbsminderung führen können, sind vielfältig – von Unfällen bis hin zu schweren psychischen oder physischen Leiden oder Erkrankungen. Eine DRV-Statistik zeigt, welche Krankheiten am häufigsten zu einer Erwerbsminderung und einem entsprechenden Rentenbezug geführt haben. Für die Statistik wurden die Leiden, die zur Erwerbsminderungsrente geführt haben, in jeweils eine der 19 Hauptindikationsgruppen mit eindeutigen Diagnosen eingeteilt.

Hauptursache: Psychische Erkrankungen

Die ersten vier häufigsten Indikationen, die eine Erwerbsminderungsrente zur Folge hatten, sind seit 2021 die gleichen geblieben, nämlich Leiden im Bereich der Psychosomatik und Psychotherapie, der Hämatologie und Onkologie, der Neurologie und der Orthopädie.

Davon ist seit Jahren ein Leiden, nämlich psychische Erkrankungen und Störungen – in der Statistik unter der Indikationsgruppe der Psychosomatik und Psychotherapie geführt – mit Abstand der häufigste Grund für eine Erwerbsminderung. 39,7 Prozent der Neurentner mit einer Erwerbsminderungsrente büßten letztes Jahr deswegen ihre Erwerbsfähigkeit ganz oder teilweise ein.

Im Jahr davor waren es 39,4 Prozent und 2021 „nur“ 37,7 Prozent. Auch die Zahl der davon Betroffenen ist gegenüber dem Vorjahr um 0,4 Prozent oder knapp 600 Personen und im Vergleich zu 2021 sogar um 4,4 Prozent beziehungsweise über 2.700 Personen auf fast 64.200 neue Erwerbsminderungsrentenbezieher gestiegen.

Vier Leiden verursachen 77 Prozent der Erwerbsminderungsrenten

Auf den Rängen zwei bis vier liegen mit deutlichem Abstand Leiden im Bereich der Hämatologie und Onkologie, der Neurologie und der Orthopädie.14,2 Prozent aller Neurentner mit einer Erwerbsminderungsrente und damit knapp 23.300 Betroffene wurden infolge eines onkologischen oder hämatologischen Leidens wie einem bösartigen Krebs erwerbsgemindert.

Neurologische Erkrankungen, also Nerven- oder Muskelerkrankungen wie SchlaganfallParkinson oder Multiple Sklerose, waren bei 12,8 Prozent beziehungsweise bei über 21.000 Personen, die 2023 erstmals eine gesetzliche Erwerbsminderungsrente erhielten, die Ursache der Erwerbsminderung.

Weitere 10,6 Prozent oder fast 17.400 Personen erhielten wegen orthopädischer Leiden, wie Erkrankungen, Verletzungen oder Fehlbildungen des Stütz- und Bewegungsapparates, also des Skeletts, der Knochen, Sehnen, Bänder und Muskeln, 2023 erstmals eine Erwerbsminderungsrente. Insgesamt sind mehr als drei Viertel, konkret 77,2 Prozent, aller in 2023 erstmals ausbezahlten gesetzlichen Erwerbsminderungsrenten allein auf diese vier Indikationsgruppen zurückzuführen.

Krankheiten, die seltener eine Erwerbsminderung auslösen

Alle anderen Indikationsgebiete hatten jeweils einen deutlich geringeren Anteil bezüglich der Anzahl der Personen, die dadurch erwerbsgemindert geworden sind und 2023 erstmals eine entsprechende Rente ausbezahlt bekommen haben:

  • Kardiologie (3,7 Prozent, fast 6.100 Neurentner),
  • Pulmologie/Pneumologie (3,5 Prozent, knapp 5.800 Neurentner),
  • Abhängigkeitserkrankungen (3,0 Prozent, etwa 4.900 Neurentner),
  • Gastroenterologie (1,7 Prozent, rund 2.800 Neurentner),
  • Endokrinologie (1,5 Prozent, fast 2.500 Neurentner),
  • Rheumatologie (1,4 Prozent, circa 2.400 Neurentner),
  • Nephrologie (1,1 Prozent, knapp 1.800 Neurentner) und
  • Angiologie (1,1 Prozent, unter 1.800 Neurentner).

Alle anderen Krankheiten hatten einen Anteil von unter einem Prozent.

Die Höhe der Erwerbsminderungsrente ist niedrig

Übrigens, selbst wenn ein Betroffener alle Voraussetzungen erfüllt und eine gesetzliche Erwerbsminderungsrente erhält, muss er mit hohen Einkommenseinbußen rechnen. So lag die durchschnittliche Rentenhöhe für alle circa 144.900 Personen, die erstmalig 2023 eine volle Erwerbsminderungsrente erhielten, weil sie weniger als drei Stunden am Tag erwerbstätig sein konnten, bei 1.059 Euro.

Die rund 20.200 Personen, die zwischen drei und unter sechs Stunden eine Erwerbstätigkeit ausüben konnten und eine Rente wegen teilweiser Erwerbsminderung erstmalig bekamen, hatten eine Rentenhöhe von im Schnitt 593 Euro. Der genannte Rentenzahlbetrag entspricht der Rentenhöhe abzüglich der in der Regel von Rentnern zu zahlenden Beiträge für die gesetzliche Kranken- und Pflegeversicherung, aber vor Abzug der möglichen Einkommensteuer.

Die private Versicherungswirtschaft bietet jedoch Lösungen an, um im Falle des Falles Einkommenseinbußen zu verhindern. Ein Versicherungsfachmann hilft, den individuell passenden Versicherungsumfang zu finden.