Rauchen kostet nicht nur Geld, sondern auch Lebensjahre. Hilfsangebote von offiziellen Stellen unterstützen Raucher von der Last loszukommen.
(verpd) Die meisten wollen lange und gesund leben. Doch noch immer raucht rund jeder vierte Erwachsene in Deutschland regelmäßig. Dabei ist Rauchen für die Lebenserwartung mit am schädlichsten. So enthält der Tabakrauch zahlreiche giftige oder sogar krebserregende Substanzen. Dabei ist es nicht nur aus gesundheitlichen Gründen sinnvoll, mit dem Rauchen aufzuhören, denn die Sucht kostet auch ein kleines Vermögen.
Eigentlich weiß es jeder: Rauchen ist ungesund. Die wissenschaftlichen Fakten verdeutlichen das Ausmaß der Gefährdung: Nach Angaben von Burkhard Blienert, Beauftragter der Bundesregierung für Sucht- und Drogenfragen, sterben jedes Jahr in Deutschland rund 127.000 Personen an tabakbedingten Erkrankungen. Der Tabakkonsum ist damit weiterhin das größte vermeidbare Gesundheitsrisiko.
Jeder vierte Erwachsene ist ein Raucher
Doch noch immer rauchen rund 23 Prozent der Erwachsenen, konkret 26 Prozent der Männer und 20 Prozent der Frauen. Auch bei den Jugendlichen greifen immerhin noch über sechs Prozent regelmäßig zur Zigarette. Und das, obwohl Tabakrauch nachweislich zahlreiche giftige und krebserregende Substanzen enthält, die zu schweren, teils lebensbedrohlichen Krankheiten führen können.
Dazu gehören laut Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) und dem Deutschen Krebsforschungszentrum unter anderem: Lungen-, Darm-, Magen-, Leber-, Nieren-, Bauchspeicheldrüsen-, Kehlkopf-, Mundhöhlen- und Blasenkrebs, chronisch-obstruktive Lungenerkrankung (COPD), Asthma bronchiale, Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Typ-2-Diabetes und Parodontitis.
Laut Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) sind 25 bis 30 Prozent aller Krebstodesfälle auf das Rauchen zurückzuführen. Bei 90 Prozent der Männer und 60 Prozent der Frauen, die in hierzulande an Lungenkrebs erkranken, ist Rauchen die Ursache.
Rauchstopp: Gesundheitliche Vorteile in kürzester Zeit
Wer mit dem Rauchen aufhört, profitiert nach Angaben des BZgA bereits nach wenigen Stunden. So sinkt zwölf Stunden nach der letzten Zigarette beispielsweise der Kohlenmonoxid-Spiegel im Blut, während der Sauerstoffgehalt auf Normalhöhe steigt. Dadurch werden Organe und Muskeln wieder besser versorgt. Dementsprechend erhöht sich auch die körperliche Leistungsfähigkeit.
Nach zwei Wochen bis neun Monaten des Rauchverzichts verbessert sich der Kreislauf und die Lungenfunktion. Die für viele Raucher typischen Hustenanfälle gehen ebenso zurück wie die Kurzatmigkeit. Wer ein Jahr nicht mehr raucht, kann damit das Risiko für eine koronare Herzkrankheit auf die Hälfte im Vergleich zu einem Raucher senken. Das Risiko für einen Schlaganfall sinkt bereits nach zwei bis fünf Jahren auf das eines Nichtrauchers.
Nach zehn Jahren hat sich das Risiko, an Lungenkrebs zu sterben, um die Hälfte im Vergleich zu einem Raucher reduziert. Auch die Risiken für andere Krebserkrankungen gehen zurück. Rund 15 Jahre dauert es, bis das Risiko für eine Herz-Kreislauf-Erkrankung auf dem Niveau eines Nichtrauchers liegt.
Wer mit dem Rauchen aufhört, fördert nicht nur seine Gesundheit und erhöht damit seine Lebenserwartung, sondern spart sich auch viel Geld. So spart ein Nichtraucher gegenüber einem Raucher, der 30 Zigaretten täglich raucht, in zehn Jahren 38.300 Euro, in 20 Jahren 76.600 Euro und in 30 Jahren über 114.900 Euro ein.
Unterstützungsangebote
Umfassenden Informationen für alle, die mit dem Rauchen aufhören wollen, gibt es im Webportal www.rauchfrei-info.de der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA). Unter anderem steht hier ein kostenfreies Ausstiegsprogramm und ein BZgA-Beratungstelefon (Telefonnummer 0800 8313131) zur Rauchentwöhnung zur Verfügung. Ferner zeigt der online abrufbare Rauchfrei-Rechner, wie viel Geld man sparen kann, wenn man zum Nichtraucher wird.
Das Webportal enthält zudem diverse Tipps und Beschreibungen der unterschiedlichen Methoden zur Raucherentwöhnung. Beim Thema E-Zigarette heißt es im Webauftritt beispielsweise: „Auch wenn der Schadstoffgehalt bei E-Zigaretten im Vergleich zu Tabakzigaretten geringer ist: Die Sicherheit und gesundheitliche Unbedenklichkeit der E-Zigarette ist nicht erwiesen. Gesund ist nur, weder zu dampfen noch zu rauchen.“
Im BZgA-Webauftritt stehen zudem ein downloadbarer „Kalender für die ersten 100 Tage“ sowie ein kostenfreies Starter-Paket für alle, die sich das Rauchen abgewöhnen wollen, zur Verfügung.
Neben der BZgA bieten auch diverse Krankenkassen, private Krankenversicherer, Ärzte und andere Stellen Beratungsangebote und Entwöhnungshilfen für Raucher, die zum Nichtraucher werden wollen, an. Welche seriösen Anbieter es gibt und welche Methoden eingesetzt werden, listet eine Datenbank vom Deutschen Krebsforschungszentrum auf.