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Sparen und Altersvorsorge: Optimismus und Skepsis

Eine jüngst durchgeführte Umfrage belegt, dass die Einwohner Deutschlands in Bezug auf ihre aktuelle finanzielle Situation wieder etwas zuversichtlicher sind als letztes Jahr. Doch der Anteil derer, die bezweifeln, dass ihre bisherige Altersvorsorge ausreicht, bliebt weiterhin hoch.                                                             

(verpd) Nach drei aufeinanderfolgenden Jahren, in denen die Bürger ihre finanzielle Lage zunehmend pessimistischer bewertet haben, zeigt sich in diesem Jahr ein Stimmungsumschwung. Dennoch bewerten aktuell immer noch nur 38 Prozent ihre finanzielle Situation als gut oder sehr gut. Zudem bleibt weiterhin die Mehrheit besorgt, dass ihre Altersvorsorge im Rentenalter nicht ausreichen wird. Dies ist ein Ergebnis einer aktuellen repräsentativen Umfrage eines Verbandes.

Das „Vermögensbarometer“, eine seit 2005 jährlich veröffentlichte Studie des Deutschen Sparkassen- und Giroverbands e.V., geht der Frage nach, wie die Einwohner Deutschlands ihre aktuelle und künftige finanzielle Situation einschätzen. Dabei wird auch das Sparverhalten der Bevölkerung analysiert. Das vor Kurzem veröffentlichte „Vermögensbarometer 2024“ basiert auf einer bevölkerungsrepräsentativen Online-Umfrage.

Befragt wurden dabei vom 21. Juni bis 11. Juli 2024 über 4.800 Einwohner Deutschlands ab einem Alter von 14 Jahren. Eine zentrale Erkenntnis der aktuellen Studie ist, dass die Bürger wieder zuversichtlicher auf ihre derzeitige finanzielle Situation blicken.

Wieder mehr Zufriedenheit der Bürger in finanzieller Hinsicht

Bei der diesjährigen Umfrage gaben 38 Prozent an, dass ihre gegenwärtige finanzielle Situation gut oder sehr gut ist. Letztes Jahr erklärten dies nur 34 Prozent. Die bisher besten Werte gab es jedoch in den Umfragen der Jahre 2019 und 2021 mit jeweils 43 Prozent.

Gleichzeitig beurteilte 2024 jedoch immer noch jeder vierte Befragte (25 Prozent) seine monetäre Lage als eher schlecht oder sogar sehr schlecht. Damit lag die Unzufriedenheit im Jahr 2024 zwar um einen Prozentpunkt niedriger als letztes Jahr, doch seit zehn Jahren ist das der bisher zweithöchste Wert nach 2023 mit 26 Prozent.

Den geringsten Frust gab es seit der ersten Studie in den Jahren 2018 bis 2020. Damals bewerteten jeweils nur 18 Prozent ihre monetäre Situation als schlecht. Seitdem stieg der Wert jedes Jahr bis 2023. Übrigens, bei den 14- bis 39-Jährigen gaben in diesem Jahr fast die Hälfte an, dass ihre finanzielle Lage gut oder sehr gut ist, bei den ab 60-Jährigen äußerte sich so nur jeder Dritte.

Insgesamt sieht mehr als ein Viertel der Befragten positiv der Zukunft entgegen. So waren 23 Prozent dieses Jahr der Ansicht, dass sich ihre finanzielle Lage in den nächsten sechs Monaten verbessern wird. Mehr als jeder Dritte, nämlich 36 Prozent rechnet mit einer Verbesserung in den nächsten zwei Jahren. Dagegen rechnen nur 19 Prozent mit einer Verschlechterung binnen sechs Monaten beziehungsweise 22 Prozent im Hinblick auf die nächsten zwei Jahre.

Mehr als jeder Zweite spart regelmäßig

Die Autoren der Studie untersuchten zudem, welche Bedeutung das Sparen für die Bürger hat. Dazu gaben 76 Prozent der Umfrageteilnehmer an, dass es ihnen wichtig ist, regelmäßig Geld anzusparen. Nur drei Prozent fanden dies weniger wichtig oder unwichtig. Befragt nach dem tatsächlichen Sparverhalten, zeigt sich, dass fast jeder Fünfte (19 Prozent) überhaupt nicht spart. Dagegen setzt mehr als die Hälfte auf regelmäßige Rücklagen.

Konkret sparen rund 30 Prozent unregelmäßig, nämlich dann, wenn es die finanzielle Situation zulässt, und 52 Prozent sparen dagegen regelmäßig. Im Detail setzt fast jeder Vierte (23 Prozent) auf monatliche Rücklagen, die jedoch in der Höhe variabel sind und weniger als jeder Dritte (29 Prozent) legt regelmäßig einen festen Geldbetrag zurück.

Nach Angaben der Studienautoren steigen seit Mitte 2022 die Zinsen wieder. Wie die Befragung ergab, haben 37 Prozent der Bürger aufgrund der gestiegenen Zinsen ihr Sparverhalten angepasst oder planen dies zu tun. Besonders die jüngeren Umfrageteilnehmer, nämlich 51 Prozent der 14- bis 29-Jährigen und 48 Prozent der 30 bis 39-Jährigen, änderten ihr Vorgehen entsprechend.

Skepsis trotz zusätzlicher Altersvorsorge

Die Umfrageteilnehmer wurden auch zum Thema Altersvorsorge befragt. Eine Erkenntnis ist, dass aktuell insgesamt 61 Prozent bereits Maßnahmen zur Altersvorsorge ergriffen zu haben oder planen diese. Der Anteil stieg gegenüber dem Vorjahr um drei Prozentpunkte.

Im Detail gaben 31 Prozent aller Befragten an, dass sie für das Alter bereits vorsorgen und keine weiteren Vorhaben diesbezüglich geplant seien. Dagegen möchte jeder Fünfte (21 Prozent) neben seinen bestehenden Altersvorsorgelösungen zusätzliche Maßnahmen ergreifen. Neun Prozent der Umfrageteilnehmer gaben an, aktuell noch nicht für das Alter zusätzlich zu sparen, dies sei jedoch geplant.

Von allen Befragten, die angaben, dass sie für das Alter zusätzlich vorsorgen, glauben jedoch nur 40 Prozent, dass ihnen damit das Geld im Alter ausreicht. Weitere 26 Prozent sind sich nicht sicher und jeder Dritte (33 Prozent) ist der Ansicht, dass seine bereits getroffenen Vorsorgemaßnahmen nicht ausreichen, um das eigene Absicherungsziel im Rentenalter zu erlangen.

Besonders besorgt sind diesbezüglich Menschen zwischen 50 und 59 Jahren: Hier glauben 47 Prozent, dass ihre aktuelle Vorsorge im Ruhestand nicht ausreichen wird.

Vier von zehn Bürgern sorgen nicht für das Alter vor

Insgesamt gaben 39 Prozent aller Befragten an, nicht zusätzlich für das Rentenalter finanziell vorzusorgen. Im Detail sehen sich 22 Prozent aller Befragten nicht in der Lage, 13 Prozent haben sich mit dem Thema noch nicht auseinandergesetzt und fünf Prozent sind der Meinung, dass die gesetzliche Altersrente ausreichend sein wird.

Übrigens, 2024 schätzt mehr als ein Viertel der Befragten (26 Prozent) ihr Wissen zur Altersvorsorge als mangelhaft oder ungenügend ein. „Dieser Wert hat sich im Vergleich zu den letzten drei Jahren leicht verschlechtert“, wie der Studie zu entnehmen ist.

Je älter die Befragten waren, desto höher war der Anteil derjenigen, die bei sich Wissenslücken bei den Altersvorsorgethemen verorteten. Während bei den 14- bis 29-Jährigen nur jeder Fünfte mangelnde Kenntnisse bei sich vermutete, waren es bei 30- bis 39-jährigen 21 Prozent, bei den 40- bis 49-Jährigen 25 Prozent, bei den 50- bis 59-Jährigen 29 Prozent und bei den ab 60-Jährigen sogar 31 Prozent.

Das Thema Altersvorsorge gewinnt weiter an Bedeutung

Angesichts der Herausforderungen durch steigende Lebenshaltungskosten und Unsicherheiten bei der gesetzlichen Rente ist anzunehmen, dass das Thema private Altersvorsorge in den kommenden Jahren weiter an Bedeutung gewinnen wird.

Unter anderem ist es für den Einzelnen wichtig, die Wissenslücken bei diesem Thema zu verringern, damit man eine Entscheidung für eine ausreichende und individuell passenden Altersvorsorge faktenbasiert treffen kann. Hilfreiche Unterstützung bietet diesbezüglich der Versicherungsvermittler.