Eine Studie zeigt, wie sich die Kaufpreise für Eigentumswohnungen in 77 ausgewählten Großstädten im ersten Halbjahr dieses Jahres entwickelt haben.
(verpd) Die Preise für Eigentumswohnungen sind laut einer Analyse von Januar bis Juli 2024 in Köln am stärksten gestiegen und in Göttingen am kräftigsten gesunken. Unter den größten sieben Metropolen verzeichnete jedoch nur Berlin einen Preisrückgang.
In 39 von 77 ausgewählten deutschen Großstädten haben die Preise für Eigentumswohnungen seit Januar in der Spitze um 7,9 Prozent angezogen. In einer Stadt blieben sie unverändert. In den übrigen 37 Großstädten gingen sie um bis zu 5,3 Prozent zurück. Dies zeigt eine Analyse der Aviv Germany GmbH, Betreiber des Online-Marktplatzes Immowelt.de.
Für die Untersuchung wurden auf dem Portal inserierte Angebotspreise von Bestandswohnungen zu den Stichtagen 1. Januar und 1. Juli 2024 miteinander verglichen. Die mittels hedonischer Verfahren errechneten Werte geben die Quadratmeterpreise von Bestandswohnungen (75 Quadratmeter, drei Zimmer, erster Stock, Baujahr 1990er-Jahre) wieder.
Deutliche Preissteigerung in Köln
Der stärkste prozentuale Anstieg wurde für Köln festgestellt. Dort schnellte der durchschnittliche Quadratmeterpreis einer Bestandswohnung aus den 1990er-Jahren innerhalb von sechs Monaten um 7,9 Prozent nach oben und liegt mittlerweile bei 4.729 Euro – zu Jahresbeginn waren es noch 4.383 Euro.
An zweiter Stelle rangiert Hannover mit einer Zunahme von 7,2 Prozent. An der Leine sind im Schnitt statt 3.047 Euro wie noch Anfang Januar nun 3.266 Euro pro Quadratmeter zu zahlen.
Mit etwas Abstand, aber einem ebenfalls deutlichen Sprung von 4,9 Prozent, folgen gleichauf die ohnehin schon hochpreisigen Großstädte Frankfurt am Main und München. In der Bankenmetropole legte der durchschnittliche Quadratmeterpreis von 4.956 Euro auf 5.199 Euro zu, in der bayerischen Hauptstadt kletterte er von 7.772 Euro auf 8.153 Euro.
Fast alle teuren Hotspots legten weiter zu
In weiteren neun ausgewählten Städten verteuerten sich Eigentumswohnungen im Bestand um mehr als drei Prozent. Hierzu gehören Koblenz (Zunahme: 4,5 Prozent; aktueller durchschnittlicher Angebotspreis: 3.297 Euro), Bremen (4,2 Prozent; 2.941 Euro), Leipzig (3,7 Prozent; 2.504 Euro) und Darmstadt (3,6 Prozent; 4.089 Euro).
Ein deutliches Plus verzeichnete auch das vergleichsweise preiswerte Herne (3,3 Prozent; 1.817 Euro). Auf ähnliche Zuwächse kommen Rostock (3,3 Prozent; 3.728 Euro) und Bielefeld (3,2 Prozent; 2.532 Euro).
Mit Stuttgart, eine der sieben bevölkerungsreichsten Städte des Landes, genannt „Big Seven“, erhöhten sich in einem weiteren teuren Hotspot die Preise. Hier kostet der Quadratmeter im Schnitt aktuell 4.638 Euro – das sind 3,1 Prozent mehr als im Januar. Knapp dahinter im Preisranking folgt Hildesheim (3,0 Prozent; 2.242 Euro).
Die Preiskurven zeigen auch in Düsseldorf (plus 2,8 Prozent; 4.219 Euro) und Hamburg (plus 2,7 Prozent; 5.904 Euro), zwei weitere Metropolen aus den „Big Seven“, nach oben, wenngleich nicht ganz so stark wie in Köln, Frankfurt am Main, München und Stuttgart. Der letzte im Bunde, Berlin, meldet sinkende Angebotspreise (minus 0,9 Prozent; 4.879 Euro).
Rang | Stadt | Zum 1. Januar 2024: durchschnittlicher Angebotspreis pro Quadratmeter in Euro | Zum 1. Juli 2024: durchschnittlicher Angebotspreis pro Quadratmeter in Euro | Zunahme in Prozent |
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Quelle: Immowelt; Datenbasis waren inserierte Angebote in 77 ausgewählten deutschen Städten; mittels hedonischer Verfahren errechnete Werte für Quadratmeterpreise von Bestandswohnungen (75 Quadratmeter, drei Zimmer, erster Stock, Baujahr 1990er-Jahre) | ||||
1 | Köln | 4.383 | 4.729 | 7,9 |
2 | Hannover | 3.047 | 3.266 | 7,2 |
3 | Frankfurt a. M. | 4.956 | 5.199 | 4,9 |
3 | München | 7.772 | 8.153 | 4,9 |
5 | Koblenz | 3.155 | 3.297 | 4,5 |
6 | Bremen | 2.822 | 2.941 | 4,2 |
7 | Leipzig | 2.415 | 2.504 | 3,7 |
8 | Darmstadt | 3.947 | 4.089 | 3,6 |
9 | Herne | 1.759 | 1.817 | 3,3 |
10 | Rostock | 3.609 | 3.728 | 3,3 |
11 | Bielefeld | 2.453 | 2.532 | 3,2 |
12 | Stuttgart | 4.499 | 4.638 | 3,1 |
13 | Hildesheim | 2.177 | 2.242 | 3,0 |
14 | Düsseldorf | 4.104 | 4.219 | 2,8 |
15 | Hamburg | 5.749 | 5.904 | 2,7 |
Größtes Minus in Göttingen
Den größten prozentualen Nachlass verzeichnete Göttingen. In der niedersächsischen Universitätsstadt sank der durchschnittliche Quadratmeterpreis einer Bestandswohnung aus den 1990er-Jahren um 5,3 Prozent auf 2.961 Euro – vor sechs Monaten lag er noch bei 3.127 Euro.
Spürbare Vergünstigungen gab es auch in Saarbrücken (minus 3,7 Prozent; 2.257 Euro), Chemnitz (minus 2,9 Prozent; 1.544 Euro), Wolfsburg (minus 2,9 Prozent; 2.656 Euro), Recklinghausen (minus 2,8 Prozent; 2.070 Euro) und Braunschweig (minus 2,7 Prozent; 3.105 Euro). Ebenso in Jena (minus 2,5 Prozent; 3.044 Euro) und Offenbach am Main (minus 2,1 Prozent; 3.759 Euro).
Sogar im hochpreisigen Potsdam (minus 1,8 Prozent; 4.853 Euro) zeigte die Preiskurve nach unten. Preisrückgänge von mindestens 1,5 Prozent wurden außerdem in Remscheid (minus 1,8 Prozent; 2.030 Euro), Bochum (minus 1,6 Prozent; 2.265 Euro) und Bonn (minus 1,5 Prozent; 3.731 Euro) festgestellt.
Rang | Stadt | Zum 1. Januar 2024: durchschnittlicher Angebotspreis pro Quadratmeter in Euro | Zum 1. Juli 2024: durchschnittlicher Angebotspreis pro Quadratmeter in Euro | Rückgang in Prozent |
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Quelle: Immowelt; Datenbasis waren inserierte Angebote in 77 ausgewählten deutschen Städten; mittels hedonischer Verfahren errechnete Werte für Quadratmeterpreise von Bestandswohnungen (75 Quadratmeter, drei Zimmer, erster Stock, Baujahr 1990er-Jahre) | ||||
1 | Göttingen | 3.127 | 2.961 | 5,3 |
2 | Saarbrücken | 2.344 | 2.257 | 3,7 |
3 | Chemnitz | 1.590 | 1.544 | 2,9 |
3 | Wolfsburg | 2.735 | 2.656 | 2,9 |
5 | Recklinghausen | 2.130 | 2.070 | 2,8 |
6 | Braunschweig | 3.191 | 3.105 | 2,7 |
7 | Jena | 3.122 | 3.044 | 2,5 |
8 | Offenbach a. M. | 3.840 | 3.759 | 2,1 |
9 | Bremerhaven | 1.745 | 1.712 | 1,9 |
10 | Potsdam | 4.942 | 4.853 | 1,8 |
10 | Remscheid | 2.067 | 2.030 | 1,8 |
12 | Bochum | 2.302 | 2.265 | 1,6 |
13 | Bonn | 3.788 | 3.731 | 1,5 |
14 | Dortmund | 2.478 | 2.443 | 1,4 |
15 | Hamm | 1.984 | 1.956 | 1,4 |
Eine Lebensversicherung: Für Immobilienkäufer doppelt nützlich
Für Hauskäufer kann übrigens eine Lebensversicherung doppelt nützlich sein. Zum einen kann man auch per Lebensversicherung ein Haus finanzieren. Während die meisten Banken Hausfinanzierungs-Darlehen mit einer Laufzeit von bis zu 15 Jahren anbieten, vergeben Versicherer oft auch entsprechende Kredite auf Basis von Lebensversicherungen mit einer Zinsbindung von 20 oder sogar 30 Jahren.
Um als Kreditnehmer für den Fall des eigenen Ablebens den (Ehe-)Partner und die Kinder finanziell abzusichern, ist eine normale Risikolebensversicherung eine sinnvolle Alternative zu der von vielen Banken angebotenen Restschuldversicherung.
Bei einer Risikolebensversicherung mit einer ausreichenden, gleichbleibenden Versicherungssumme steht im Todesfall des Kreditnehmers auch nach der Tilgung des Restkredits zum Beispiel noch genügend Geld für eine vernünftige Hinterbliebenenabsicherung der Familie zur Verfügung.