Im Jahr 2022 haben sich Kosten für die Versorgung Kranker, Verletzter und Pflegebedürftiger in Deutschland erneut erhöht und fast eine halbe Billion Euro erreicht. Die Ausgaben der gesetzlichen und der privaten Krankenversicherung wuchsen auf nur leicht unterschiedlichem Niveau an.
(verpd) Nach aktuellen Angaben des Statistischen Bundesamtes (Destatis) stiegen die Ausgaben für die Gesundheit im Jahr 2022 im Vergleich zum Vorjahr um knapp fünf Prozent beziehungsweise auf fast 500 Milliarden Euro. Den größten Teil davon übernahmen die gesetzlichen Krankenkassen und privaten Krankenversicherungen. Doch auch die Bürger selbst hatten einiges zu tragen. Wie man mit einer privaten Vorsorge das eigene Kostenrisiko reduzieren kann.
Im Jahr 2022 haben sich die Gesundheitsausgaben in der Bundesrepublik um 4,8 Prozent auf 497,7 Milliarden Euro erhöht, wie das Statistische Bundesamt (Destatis) jüngst vermeldete. Mehr als die Hälfte davon, nämlich 265,4 Milliarden Euro, entfiel auf die gesetzliche Krankenversicherung (GKV) und jeweils ein gutes Neuntel auf die soziale Pflegeversicherung (SPV) mit 57,8 Milliarden Euro sowie auf private Haushalte und private Organisationen ohne Erwerbszweck mit 56,8 Milliarden Euro.
Knapp ein Zehntel (48,3 Milliarden Euro) wurde von den öffentlichen Haushalten getragen, ein Dreizehntel (38,3 Milliarden Euro) von der privaten Krankenversicherung (PKV). Die verbleibenden rund sechs Prozent entfielen auf die Kategorie „sonstige Ausgabenträger“, wozu unter anderem die Arbeitgeber mit 19,3 Milliarden Euro, die gesetzliche Rentenversicherung mit 5,2 Milliarden Euro und die gesetzliche Unfallversicherung mit 6,5 Milliarden Euro zählen.
Konkret trugen allein die GKV und PKV zusammen 303,7 Milliarden Euro, also rund 61,0 Prozent – und damit den höchsten Anteil im Vergleich zu anderen Kostenträgern.
Gesundheitsausgaben bleiben auf hohem Niveau
Die Statistiker haben errechnet, dass die Gesundheitsausgaben im Berichtsjahr durchschnittlich 5.939 Euro je Einwohner betrugen. Der Anteil am Bruttoinlandsprodukt (BIP) wird mit 12,8 Prozent angegeben, das sind 0,3 Prozentpunkte weniger als 2021.
Wie Destatis weiter mitteilte, stiegen die Ausgaben der GKV um vier Prozent auf 265,4 Milliarden. Bei der PKV ging es mit 4,4 Prozent (auf 38,3 Milliarden Euro) etwas stärker bergauf. Die Ausgaben der SPV erhöhten sich mit 11,7 Prozent (auf 57,7 Milliarden) fast drei Mal so stark. Für das Jahr 2023 rechnen die Statistiker mit leicht rückläufigen Ausgaben von insgesamt 494,6 Milliarden Euro (minus 0,6 Prozent).
Kostenschutz für den Einzelnen
Im Jahr 2022 zahlte jeder Bürger vom Kleinkind bis zum Greis von den 5.939 Euro Gesundheitsausgaben, die statistisch auf jeden Einzelnen entfallen, bereits rund 674 Euro aus der eigenen Tasche. Noch nicht mit eingerechnet sind hier die eventuell gezahlten Beiträge für die gesetzliche Kranken-, Pflege- und Rentenversicherung.
Zahlreiche Gesundheitskosten, die man eigentlich selbst tragen müsste, lassen sich jedoch auch mit einer passenden privaten Versicherungspolice absichern. Dazu gehören beispielsweise private Krankenzusatz-Versicherungen für die Bereiche Brillen, Heilpraktiker sowie Zahnarzt und Zahnersatz.
Bei stationären Behandlungen lassen sich Zusatzkosten, die die gesetzliche Krankenversicherung nicht übernimmt, beispielsweise für Einzelzimmer-Unterbringung oder Chefarztbehandlung, mit einer Krankenhauszusatz-Versicherung abdecken.
Für eine finanzielle Absicherung im Falle einer Pflegebedürftigkeit empfiehlt sich eine private Pflegezusatz-Versicherung, die je nach Vertragsgestaltung auch mit staatlichen Zuschüssen gefördert wird. Ein Versicherungsexperte berät entsprechend dem individuellen Bedarf und den persönlichen Wünschen über den passenden Kostenschutz.